Wing Tsun ‒ ein taoistisches Kampfsystem

Die vier Wing-Tsun-Kraftprinzipien

1. Mache dich frei von Deiner Kraft.

Jede überflüssige Anspannung soll vermieden werden. Gemeint ist hiermit auch das Lösen von Verspannungen und Blockaden.

2. Mache Dich frei von der Kraft des Gegners.

Der Bewegungsfluss ist in der Regel immer mit der einwirkenden Kraft und nicht gegen sie.

3. Verwende die Kraft des Gegners gegen ihn selbst.

Das Aufnehmen und Zurückführen der gegnerischen Kraft.

4. Füge der gegnerischen Kraft Deine eigene hinzu.

Erst nach Berücksichtigung der vorausgegangenen Kraftprinzipien erfolgt der eigene Krafteinsatz.

Die vier Wing-Tsun-Kampfprinzipien

1. Prinzip: Ist der Weg frei, stosse vor.

Dieses Prinzip bezieht sich auf den richtigen Zeitpunkt für eine Vorwärtsbewegung. Der gegnerische Angriff soll in seiner Entstehung behindert werden.

2. Prinzip: Wenn der Weg nicht frei ist, bleibe kleben.

Falls der Angreifer das Vorstossen des Wing-Tsun-Kämpfers verhindern kann, klebt der Kämpfer an der gegnerischen Abwehr.

3. Prinzip: Wenn die Kraft des Gegners grösser ist, gib nach.

Die durch den Gegner bestimmten Abwehrreflexe im Wing Tsun lassen die Angriffsenergie ins leere laufen. Wing Tsun ist ein weicher Stil.

4. Prinzip: Zieht der Gegner sich zurück, folge.

Aufgrund des ständigen Vorwärtsdruckes dringt man sofort und automatisch wie Wasser in jede sich ergebende Lücke.